M&A-TRANS­AKTIONEN IN ZEITEN VON CORONA  – LOHNENS­WERT ODER SCHNÄPPCHEN­FALLE?

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Die Pandemie lässt nicht von uns ab. Masken und physische Distanz gehören derzeitig zum Alltag. Für die Wirtschaft bedeutet dies die größte Herausforderung der letzten Jahrzehnte. Die Umsatzeinbußen gehen in die Milliarden, Unternehmen können ihre Mitarbeiter teilweise nicht mehr bezahlen, die Entwicklung der nächsten Monate ist unklar. Laut einer aktuellen Befragung der Prüfungs- und Beratungsgesellschaft Ernst & Young erwarten allein in Deutschland 40 Prozent der Unternehmer weitere massive wirtschaftliche Auswirkungen. Im Bereich der Unternehmenstransaktionen (M&A) sind diese Auswirkungen besonders in der Bewertung der Zielunternehmen und in der Entscheidungsfindung spürbar. Die Frage, ob sich ein Deal zum aktuellen Zeitpunkt überhaupt anbietet und welche Auswirkungen Corona auf laufende Transaktionen haben kann, verunsichert viele. Doch was die einen zögern lässt, erkennen andere Unternehmer als Chance für einen guten Zukauf. Manch strategischer Käufer sieht sogar die Gelegenheit, den Marktanteil durch Fusion oder Übernahme auszubauen. Andere hoffen derzeit auf sinkende Bewertungen – und damit fallende Kaufpreise – möglicher Übernahmekandidaten. Gemäß Marktlogik ist also sogar damit zu rechnen, dass es zu einem partiellen Anstieg der M&A-Aktivitäten kommen kann, da risikobereite Unternehmer Schnäppchen als potenzielle Wachstumsbeschleuniger sehen. Doch ist eine „Schnäppchenjagd“ wirklich zu empfehlen?

Experten warnen vor Schnäppchendeals

Viele M&A-Transaktionen liegen bis dato auf Eis: Einige wenige Akquisitionen wurden zu Beginn des ersten Lockdowns noch über die Ziellinie geschoben, die meisten kamen zum Erliegen. Doch langsam beginnt sich der M&A-Markt wieder zu regen. Bereits jetzt zeigt sich ein Anstieg der Deals, bei denen Unternehmen aus einer Krisensituation oder Insolvenz heraus gekauft werden – sogenannte distressed M&A. Auch Mittelständler stellen sich die Frage: Ist jetzt nicht die perfekte Zeit, um zuzukaufen, anorganisch zu wachsen, die eigene Marktposition auszubauen, Synergien zu nutzen und die Wertschöpfungskette auszubauen? Die Experten von ABG Consulting-Partner raten zu Vorsicht und genauer Prüfung.

Zwar haben sich manche Unternehmen durch Banken, Debt Funds, Factoring-Gesellschaften und andere Quellen finanziell Rückendeckung verschafft, doch in vielen Märkten bleibt die weitere Entwicklung unklar. Das ist Gift für die nachhaltige Entwicklung von Kaufobjekten. Im schlimmsten Fall zahlt der Käufer nicht nur drauf, sondern kann durch eine riskante M&A-Entscheidung selbst in wirtschaftliche Not geraten. Natürlich gibt es auch jetzt noch Unternehmen und ganze Branchen, die von Corona kaum berührt werden oder gar davon profitieren – man denke nur an die Pharmabranche, die Logistik oder den Onlinehandel. Für Objekte dieser Segmente werden aber weiterhin hohe Preise bezahlt.

Wann lohnen sich M&A dennoch?

Es kann sie geben, die Gelegenheiten für „sichere“ Schnäppchen: das Lebenswerk des über Sechzigjährigen, der keine Lust auf eine weitere Krise hat, oder die Randsparte eines Konzerns, die ausgegliedert werden soll, um Liquidität für das Kerngeschäft freizumachen. Geschickte M&A-Akteure können durch solche Deals in Krisenzeiten die Rendite für die Anteilseigner deutlich stärker steigern, als durch Akquisitionen in Boomphasen.


Wer jetzt kaufen will, sollte folgende Punkte beachten:

1

Der hohe Zeitaufwand für die M&A-Transaktion muss leistbar sein

2

Übernahmen sollten stets nur bei verlässlicher Kaufpreisfinanzierung und solidem Liquiditätspuffer in Betracht gezogen werden

3

Unternehmer müssen mit Unsicherheiten, der Geschwindigkeit und den fachlichen Herausforderungen von Übernahmen in Krisensituationen umgehen können

Der Weg zum Deal ist und bleibt derzeit steinig. Die Mühe kann sich dennoch lohnen, wenn die genannten Hürden überwunden werden und die richtige Expertise sowie ein Quantum Glück im Spiel sind. Sollten Sie weitere Fragen zu diesem Thema haben, wenden Sie sich gern an die Fachexperten von ABG Consulting-Partner.

Und nach dem Kauf? 


M&A-Transaktionen in Zeiten von Corona sind immer mit einem gewissen wirtschaftlichen Risiko verbunden. Für stabile und liquide Unternehmen kann sich die gebotene Gelegenheit dennoch rentieren. Unternehmer und M&A-Professionals sollten dafür aber umso besser auf das „New Normal“ vorbereitet sein und den Wert der Transaktionsobjekte unter geänderten Umständen nachhaltig weiterentwickeln. Es bedarf konkreter und schneller Reaktionen auf neue Herausforderungen. Damit bietet die Krise auch die Chance, grundlegende und ertragssteigernde Optimierungen in Geschäftsmodell, Betriebsstruktur, Tools und Prozessen voranzutreiben.